Das letzte Wochenende stand mal wieder ganz groß im Zeichen der schönen Segelei. Auf dem Programm? Die Teilnahme am Sandeman Cup 2013! Die Regatta führt dabei von Warnemünde nach Nysted in Dänemark und wird alljährlich im September vom Yachtclub Warnow e.V. veranstaltet. Letztes Jahr hatte ich ausgesetzt, ein Jahr zuvor beim Sandeman Cup 2011 war ich aber dabei. In diesem Jahr haben 60 Boote verschiedener Größen und Klassen teilgenommen.
Damit wir rechtzeitig in Warnemünde ankommen, mussten wir am Samstag recht früh aufstehen. Bereits um 4.30 Uhr klingelte der Wecker. Eine Stunde später waren wir mit Werner im Segelverein verabredet. Unser Team bestand aus meinem Vater und eben genannten Werner, der ein alter Seglerfreund meines Vater ist und langjährige sowie erfolgreiche Regattaerfahrung mitbringt. Hinzu kam ein Arbeitskollege meines Vaters, der einen Jollenkreuzer besitzt, mit dem er regelmäßig den Schweriner See rauf- und runtersegelt oder auch mal die Insel Rügen umrundet. Die wenigste Erfahrung der Crew brachte schließlich meine Wenigkeit mit. Bei soviel geballter Segelexpertise konnte ich aber jede Menge mitnehmen und sehr viel lernen. Immerhin waren die „alten Hasen“ schätzungsweise und wenn man es mal zusammenrechnet mehr als 100 Jahre auf dem Wasser unterwegs.
Aber kommen wir zurück zum Sandeman Cup. Vom Verein fuhren wir unter Motorkraft die Warnow flussabwärts nach Warnemünde. Je näher wir kamen, desto nebliger wurde es. Die Sicht war so schlecht, dass wir teilweise die Roten und Grünen Tonnen des Fahrwassers nicht sehen konnten. In Warnemünde angekommen, machten wir unser Boot an einem Dreierpack von Segelyachten im Alten Strom fest. Dann hieß es erstmal Teilnahmegebühr auf der SY BONITO zahlen und kurz zu frühstücken. Anschließend gab es die obligatorische Steuermannsbesprechung, in der bekannt gegeben wurde, das der Start nicht wie üblich zwischen den Molenköpfen von Warnemünde starten wird. Anstelle dessen wurde die Tonne 1 des Warnemünder Fahrwassers, etwa 6 Seemeilen außerhalb für den Start bestimmt. Die Startzeit wurde um eine Stunde auf 10 Uhr verschoben. Als wir dort ankamen, waren die Sicht und der Wind aber immer noch so miserabel, dass über Funk und auf Kanal 69 eine weitere Verschiebung verkündet wurde. Jetzt war der neue Startpunkt die Tonne E69, die eine Begrenzung der Kadetrinne (Verkehrstrennungsgebiet in der Ostsee) ist. Da auch dieses Vorhaben fehlschlug, suchte man sich nun die Ansteuerungstonne von Nysted aus. Dies verhieß ein sehr enges Sprintrennen hinein in den Hafen von Nysted. Zur Mittagszeit löste sich dann allmählich der Nebel auf und auch etwas Wind kam auf. Um 14:45 wurde schließlich die Wettfahrt gestartet und es ging unter Spinnaker los. In einem äußerst engen Rennen querten wir um 16:11 Uhr die Ziellinie. Wir belegten den 9. Platz in unserer Klasse und von insgesamt 60 gestarteten Booten den 25. Platz. Am Ende waren wir mit unserer Leistung nicht unzufrieden. In Dänemark wurde am Abend noch etwas gegrillt und die Sieger gekürt.
Am Sonntag waren wir etwas unter Zeitdruck, da ich meinen Zug in Rostock um 16:25 wieder zurück nach Köln schaffen musste. Diesmal spielten Wind und Sicht aber perfekt mit. In knapp fünf Stunden schafften wir die Überfahrt bei 5 Windstärken und erreichten eine beachtliche Geschwindigkeit über Grund von 7 bis 8 Knoten, teilweise sogar 9 Knoten. Da wir recht früh aufgestanden waren, passierten wir die Molenköpfe von Warnemünde bereits um 12:30 Uhr. So konnte ich den Zug am Ende mühelos erreichen.
Alles in allem war es zwar ein stressiges, aber auch sehr lustiges und schönes Wochenende, das gerne wiederholt werden darf! Ich kann euch auch wärmstens den Bericht meines Vaters in seinem Blog auf sy-saphira.de empfehlen.