Am letzten Freitag ging es zum Sandeman Cup 2011, eine Segelveranstaltung die vom Yachtclub Warnow Rostock e.V. organisiert wird. Die eigentliche Regatta begann am Samstagmorgen und führte von Rostock nach Nysted in Dänemark. Am Sonntag ging es dann wieder zurück nach Rostock. Wir belegten aus verschiedenen Gründen „nur“ einen Platz im Mittelfeld. An den Start gingen fast 50 Segelyachten.

Da es auf der Seite unserer SY Saphira bereits einen Artikel zu diesem Regattatörn gibt, zitiere ich diesen einfach mal in leicht gekürzter Fassung:

„Am 16.09. nachmittags machten wir die Leinen im Verein los, um uns unter Motor nach Warnemünde zu verholen. Die Bewegungsfreiheit im Cockpit war dank dreier 30l Bierfässer etwas eingeschränkt, aber was tut man nicht alles gerne für ein gepflegtes Freibier am Regatta-Vorabend. Im Alten Strom von Warnemünde gab es bei unserer Ankunft noch reichlich freie Liegeplätze. Da das Organisationsteam mit der Segelyacht BONITO noch nicht vor Ort war, schlenderten Ute, Denny und ich noch auf die Westmole und gönnten uns auf dem Rückweg ein dänisches Softeis.

Nach der Rückkehr entluden wir die Fässer, welche umgehend am kleinen Schanktisch vor der inzwischen eingetroffenen SY BONITO angeschlossen wurden. Die Anmeldung erfolgte im Salon des Vierteltonners. Wir bezahlten die Startgebühr, empfingen die Segelanweisung, die Startnummer und einen während der Regatta zu führenden Stander. Eine kurze mündliche Erklärung und ein Tropfen Sandeman-Cherry rundeten die Anmeldung ab.

Den Abend beendeten wir mit Freibier und Klön mit Segelfreunden bzw. Regattateilnehmern.

Ute als Nichtbierfreund widmete sich dem Strickgut für unsere im Dezember zu erwartende Enkelin. Sie ließ sich jedoch auch kurz zum Schnack mit den Leuten der inzwischen bei uns längsseits gegangenen SY PALAU ein. Mit Werner, der für diesen Törn zur Palaucrew dazu gestoßen war,  hatten wir ja einige Jahre gemeinsam auf seiner SY SOLEA gesegelt und ich ja das Segeln im Prinzip von ihm wieder neu erlernt.

Schon am Morgen des 17ten erfuhren wir im Rahmen der Steuermannsbesprechung um 07.30 Uhr von der Rekordbeteiligung von 48 Schiffen. Es wurde nochmals auf die korrekte Führung des Logbuchauszuges, das Passieren der Ost-Untiefentonne  vor Nysted in Steuerbord und die Lage des Zielschiffes hingewiesen.

Gegen 08.00 Uhr lösten auch wir die Leinen und fuhren zum Setzen des Großsegels vor die Moleneinfahrt, denn zwischen den Molenköpfen war uns das „Gewimmel“ neben einer gerade ausfahrenden Gedserfähre zu groß. Unter Großsegel und Motor kehrten wir zurück und testeten kurz mit einem Scheinstart die benötigte Zeit.

Der Start dann um 08.30 Uhr gelang uns sehr gut. Wir überquerten die gedachte Startlinie zwischen Ost- und Westmole als etwa fünftes Schiff. Und jetzt begann unser Dilemma! Wir mussten fast ohnmächtig zusehen, wie die Spinnacker und Gennacker  der anderen Schiffe nach oben schnellten und uns eine Yacht nach der Anderen überholte. Wir besitzen in dieser Saison noch kein solch großvolumiges Segel und kämpften bei dem achterlichen Wind mit unserer mehr schlecht als recht stehenden Genua, um den Kurs in Richtung Ansteuerung Nysted halbwegs zu halten. Nach fünf Seemeilen entschloss ich mich zu einem etwas raumeren Kurs. Die Genua stand jetzt hervorragend und unser „Speedometer“ zeigte uns bei dem leicht zunehmenden Wind, wir hatten jetzt 4-5 Bft, Spitzengeschwindigkeiten zwischen 9 und 10 kn. Allerdings entfernten wir uns mehr und mehr vom großen Regattapulk in östliche Richtung. Der zunehmende Wind sorgte dafür, dass die großvolumigen Segel auf den anderen Schiffen Probleme bereiteten. Wir beobachteten noch, wie beispielsweise auf der SY BARRACUDA eine Trompete entstand und das Segel eingeholt werden musste. Voraus sahen wir noch drei Yachten die wie wir nur mit Großsegel und Genua unterwegs waren – ebenfalls östlich des Regattafeldes. Ich hatte meinen beiden Mitseglern schon meine neue Taktik kund getan. Dieser für uns schnelle östliche Kurs sollte uns geradewegs auf die Ansteuerung Gedser führen. Die drei Schiffe voraus nutzten ebenfalls diese Variante. Wir hatten nach Starkwindeinfall das Großsegel gerefft, mussten es aber 10 Minuten später wieder ausreffen. Diese Aktion hat uns wohl gut fünf Minuten gekostet. Na ja aus Fehlern lernt man ja auch.

Nach dem Passieren des Gedser-Fahrwassers hatten wir die Genua dann ausgebaumt. Schon bei Annäherung an die für uns erste Zeitnahme an die Ost-Untiefentonne gewahrten wir, dass unsere Kursvariante uns wieder etwas nach vorn gebracht haben musste. Wir passierten die Tonne nur 100 m hinter der schnellen 35 ft Hanseyacht VELA, welche wir noch Überholen konnten und am Zielschiff rund 150 m achteraus sahen. Das Zielschiff selbst wurde vom Vereinschef des Nystedter Yachtclub geführt. Wir wurden nach einer reinen Fahrzeit von fünf Stunden und einer Minute abgepfiffen.

Für die leider durch ein Unwetter in der Vornacht zunichte gemachte Vorbereitung hatten die Nystedter Segelfreunde noch eine gute provisorische Variante mit Tischen und Bänken in der dortigen Ruderhalle angeboten. Nach gemeinschaftlichem Grillen, Freibier und ersten Bildern von der Regatta an der Lichtbildwand klang der Abend aus.

In Erinnerung bleibt ein schönes Segelwochenende und ich möchte es natürlich auch nicht versäumen auf diesem Wege den Organisatoren unseren Dank für ihre ehrenamtliche Arbeit zu spenden und freue mich schon jetzt auf den Sandeman-Cup 2012.“ (Quelle: http://www.sy-saphira.de/2011/09/sandeman-cup-2011/)

In werden in den nächsten Tagen erneut ein kleinen Stimmungsvideo zusammenschneiden und diese in einen Extra-Beitrag präsentieren. Die Person auf dem Teaserbild ist übrigens die liebe Mutti und ich mag an dem Bild besonders diesen tollen konzentrierten Blick.