Nachdem ich bereits im letzten November von den ersten beiden Etappen berichtet hatte, folgt heute nun der zweite Teil unserer Limfjord-Reise.

Von Kiel nach Büdelsdorf (6:00h, 20,9sm)
Bei herrlichsten Sonnenschein und spiegelglatten Wasser verlassen wir die Marina Stickenhörn. Vorerst werden wir allerdings keinen großen Seegang erleben, da wir uns in den nächsen Tagen nur auf Kanälen und Flüssen fortbewegen werden. Nach einer gewissen Wartezeit schleusen wir in der großen Schleuse von Kiel-Holtenau. Zusammen mit einem Transportschiff für Kräne und vielen weiteren Sportbooten gelangen wir so in den Nord-Ostseekanal. Diesen hatten wir bereits durchquert, als wir 2010 unser Boot von der Bretagne nach Rostock überführten. Fahren im Kanal heißt aber auch, dass wir erstmal nicht zum Segeln kommen werden. Einerseits ist zum richtigen Segeln zu wenig Platz und andererseits ist es auch schlichtweg verboten. Immerhin teilt man sich den Platz mit vielen anderen Schiffen. Vom kleinen Motorboot zum großen Containerschiff und Kreuzliner ist hier alles vorhanden. Die Tagesetappe führte uns zum kleinen Anleger von Büdelsdorf, den wir auch 2010 schon angesteuert haben. Schon damals waren wir sehr angetan von der kleinen Marina. Zum Tagesausklang gab es einen kleinen Grillabend und die obligatorische Scrabble Runde vor dem Schlafen.

Von Büdelsdorf in die Eider (9:15h, 24,9sm)
Nach ein paar weiteren Seemeilen auf dem Nord-Ostsee-Kanal biegen wir in den Eider-Kanal und schließlich in die Eider ab. Bei einer relativ geringen Wassertiefe von manchmal nur zwei Metern und einem Tiefgang von 1,60 Metern unseres Bootes war hier ein wenig Vorsicht geboten. Wir passieren ein paar Schleusen ehe wir die Fahrt an einem geeigneten Ankerplatz beenden. Daraufhin wird reichlich gebadet und unser kleines Dinghy ausprobiert.

Von der Eider nach Friedrichstadt (7:01h, 28,4sm)
Die Strecke von unserem Ankerplatz nach Friedrichstadt wird die ganze Zeit sehr nass. Es regnet beinahe ununterbrochen und zumeist in Strömen. Am Steuer lösen sich mein Vater und ich regelmäßig ab. Meine Mutter und Marie verbringen die Fahrt beinahe komplett unter Deck. Die Eider führt inmitten von Feldern und Wiesen durch eine fantastische Wasserlandschaft. Wir passieren die Schleuse von Nordfeld und werden von nun an mit dem Thema der Tidengewässer konfrontiert. Bei der Einfahrt nach Friedrichstadt fahren wir uns bei Niedrigwasser beinahe fest. Diesmal ging aber noch einmal alles gut. Im weiteren Verlauf der Reise werden wir ein ähnliches Szenario noch einmal erleben – doch dazu im nächsten Teil mehr. In Friedrichstadt angekommen lässt sich die Sonne nun ein wenig blicken und wir genießen einen ersten Stadtspaziergang mit Eis. Aufgrund der schlechten Wetteraussichten mit viel Wind verbringen wir auch die nächsten drei Tage in Friedrichstadt.