Kürzlich habe ich mir die Ausstellung „CO-MIX: Art Spiegelman“ im Kölner Museum Ludwig angesehen. Ich war äußerst angetan von dem, was dort gezeigt wurde. Art Spiegelman ist Cartoonist sowie Comiczeichner und wurde 1948 in Stockholm geboren. Die Familie wanderte 1951 aus und ließ sich in New York nieder. Seine Eltern haben Auschwitz und weitere Konzentrationslager überlebt, allerdings zahlreiche Freunde und ihren ersten Sohn verloren. Seine Mutter begann 1968 Suizid ohne einen Abschiedsbrief zu hinterlassen. 

Ich besuchte die Ausstellung an einem Tag, an dem es glücklicherweise eine Führung durch eben jener gab. Organisiert wurde diese von jungekunstfreunde. Ein großes Thema bei Spiegelman ist die Aufarbeitung der Erlebnisse seiner Familie zur NS-Zeit. In dem Buch „Maus“ symbolisiert er Nazis und Juden als Tiere. Die Jäger sind die dummen Katzen, die Gejagten hingegen die cleveren Mäuse.

Seine Informationen für „Maus“ zog Art Spiegelman aus zahlreichen und stundenlangen Gesprächen mit seinem Vater. Die Comics und Arbeiten sind stets autobiografisch. Er bringt meist ernste und äußerst schwierige Themen in Comicform und verarbeitet so seine Erlebnisse bzw. die seines Vaters. Für die Wahl des Comics als Medium musste er allerdings viel Kritik einstecken. Auf der anderen Seite erhielt er aber auch für „Maus“ als erster Comicautor den Pulitzerpreis.

Im Anschluss an die Führung gab es im Kino des Museum Ludwig eine überaus interessante und gleichermaßen witzige Vorlesung. Dort haben ein paar Comicblogger aus der Indieszene einen Auszug ihrer Werke zum Besten gegeben. Bevor ich diese Show genoss, wusste ich noch nicht einmal, dass es Lesungen dieser Art gibt – geschweige denn, das so etwas funktionieren kann. Aber es tat es und dies sogar richtig gut. Mit dabei waren die Köpfe und Gesichter  vor und hinter 18metzger (Olav Korth), Digirev (Wolfgang Büchs),  und Zwarwald (Leo Leowald). Musikalische Untermalungen gabs es von Harald „Sack“ Ziegler.

Die Ausstellung „CO-MIX: Art Spiegelman“ läuft noch bis zum 6. Januar 2013. Solltet ihr in der Nähe oder in Köln zu dieser Zeit sein, dann lege ich euch den Besuch wärmstens ans Herz. 

Vielen Dank ans Museum Ludwig, die mir freundlicherweise die Verwendung des Bildmaterials gestattet haben.