Angels‘ Share ist ein Begriff aus der Whiskeybrennerei. Es ist der Teil des Whiskeys, der bei der Lagerung im Fass verdunstet. Wie hoch der Anteil des Angels‘ Share ist, hängt von verschiedenen Faktoren wie Klima, Temeperatur, Luftfeuchte und vor allem Art, Alter und Größe des verwendeten Fasses ab.
Was jetzt wirkt, als hätte ich einen Hauch Ahnung von Whiskey, dem sei gesagt: Pustekuchen. Wikipedia hilft einem hier und da auch weiter. Oder man sieht sich einfach den Film Angels‘ Share – Ein Schluck für die Engel an, denn dort wird eben genannter Sachverhalt ebenfalls erklärt.
Ich hab mir diesen Film gestern Abend zusammen mit einer guten Freundin in der ASTOR Filmlounge in Köln angesehen.
Zur Story (Vorsicht Spoiler!):
Hauptprotagonist Robbie aus Glasgow kam in der Vergangenheit hin und wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Ohne Perspektive, ohne Job und ohne Geld versucht er sein Leben irgendwie auf die Reihen zu kriegen. Als er wieder einmal vor Gericht erscheint, erhält er keine Freiheitsstrafe, sondern ihm werden „lediglich“ 300 Stunden gemeinnützige Arbeit aufgebrummt, da seine Freundin kurz vor der Entbindung ihres Kindes steht.
Während der gemeinnützigen Arbeit lernt Robbie den Sozialarbeiter Harry kennen. Dieser hilft ihm dabei die ganze Misere zu verarbeiten und führt ihn in die Kunst des Whiskeygenusses ein. Robbie kriegt dabei Wind von einer Versteigerung des teuersten und kostbarsten Malt Whiskey der überhaupt existiert.
Er heckt schließlich mit ein paar Leuten, die er bei der gemeinnützigen Arbeit kennenlernte, einen Plan aus, um diesen edlen Whiskey zu stehlen. Mit von der Partie sind der ziemlich dumme und debile Albert, der fast den Plan zum Scheitern bringt, sowie Mo und Rhino. Während Mo eine notorische Klemptomanin ist, kann man über Rhino nicht viel verlieren. Er ist einfach nur dabei. Albert hingegen sorgt stets für die Lacher über den ganzen Film hinweg.
Letzten Endes schafft es Robbie mit seinen drei Unterschichtengehilfen vier Flaschen rauszuschmuggeln, wovon zwei allerdings durch den bereits erwähnten und selten dämlichen Albert kaputt bzw. verloren gehen. Immerhin gelingt es Robbie eine Flasche zu verkaufen. Bedingung des Deals war die Forderung einen Arbeitsplatz zu erhalten. Die zweite der beiden übrig gebliebenen Flasche überlasst er den Sozialarbeiter Harry der ihm eine Chance gegeben hat.
In Zukunft arbeitet Robbie in einer Destillerie, erhält ein Apartment und zieht mit seiner Freundin und den mittlerweile Geborenen Kind dorthin. Er nimmt Abschied von seinen neuen Freunden und alle sind zufrieden.
Fazit:
Der Film Angels‘ Share ist ein äußerst gelungenes Werk von Ken Loach. Das faszinierende an diesem Werk ist die Tatsache, dass man innerhalb des Films von einem kritischen Sozialdrama zu einer Komödie und zurück geführt wird. Die Sprunghaftigkeit macht die Story sehens- und erlebenswert. Gerade der Anfang ist sehr dramatisch und man ist ein wenig irritiert – hat man doch ursprünglich eine britische Komödie erwartet. Aus diesem Grund kann ich euch nur Empfehlen diesen Film anzusehen.
Ken Loach gelingt es einen Unterhaltungsfilm zu schaffen der sowohl für etliche Lacher sorgt, aber auf der anderen Seite kritisch die Situation der schottischen Jugend mit ihren Existenzängsten und Gewaltproblemen zu beleuchten.
Weitere Information zu Film und Cast findet ihr auf der offiziellen Internetseite von Angels‘ Share.